DAY LABORER
2024, murales, Kooperation mit Guadalupe Aldrete, Marko Marković und Raphael Reichl, kuratiert von Ursula Maria Probst und produziert von Nina Vobruba im FLUCC, Wien, Österreich
Der Begriff „Tagelöhner“ wird häufig mit Menschen in Verbindung gebracht, die aufgrund von Arbeitslosigkeit, Einwanderungsstatus, Ethnie oder Geschlecht gezwungen sind, einen Tag lang unterbezahlt und ungeschützt zu arbeiten. Traditionell wählen die Arbeitgeber die Tagelöhner an bestimmten inoffiziellen Orten aus und bringen sie zum Arbeitsplatz, der so genannten „Arbeitslinie“. Dieses Arbeitsmodell scheint eine frühere Praxis zu sein, die sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Arbeitskräften abdeckt. Gegenwärtig sind jedoch „Mini-Jobs“, „projektbezogene Arbeitsplätze“ oder „Beschäftigung auf Einzelfallbasis“ kennzeichnend für diese Art der Beschäftigung. Dieses Konzept begünstigt die Gewinne der Arbeitgeber, lässt die Arbeitnehmer aber ohne zusätzliche Leistungen wie die Sozialversicherung. Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten, sich wiederholende Aufgaben oder körperlich anstrengende Tätigkeiten mit relativ niedrigem Lohn erfordern extreme Kurzfristigkeit. Das Konzept des Tagelöhners hatte Auswirkungen auf andere Arbeitsmodelle.
Das Projekt DAY LABORER vereint die Überlegungen von vier künstlerischen Positionen, die sich mit dem Rückschritt der Arbeitnehmerrechte, den Arbeitsbedingungen in Zeiten des Spätkapitalismus und der Rückkehr rechter Politik befassen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Gefährdung von Kulturschaffenden liegt. Das Kollektiv CRAFT arbeitete mit der Performance-Künstlerin Guadalupe Aldrete (MX/DE), dem Performance-Künstler Marko Marković (HR/AT) und dem Filmemacher Raphael Reichl (AT/MX) zusammen.
VERLÄNGERUNG: Die Wandbilder sind von Dezember 2024 bis April 2025 im öffentlichen Raum des FLUCC zu sehen. Nähere Informationen und Bilder von der Eröffnung folgen dem Link vom FLUCC .
Booklet, deutsch: DAY LABORER Booklet_by CRAFT_DE