Erinnerungspeicher: EN PARALELO

2025, Installation mit Sound, kuratiert von Mag. Margit Fröhlich, BA, produziert von Klaudia Fritz, Fotos: Oscar Cueto

Erinnerungspeicher: EN PARALELO lädt Besucher:innen in einen Raum der Reflexion underöffnet zugleich eine architektonische Vision im Entstehen. Inspiriert von den traditionellenVorratsspeichern, den „Tschardaken“ des Nordburgenlands und den „Hórreos“ Nordspaniens, entsteht eine neue Konstruktion. Über Generationen hinweg dienten diese Speicher dem Trocknen und Lagern von Kukuruz, Getreide sowie Brennholz und sicherten so das Überleben. Heute stehen sie unter Denkmalschutz und sind Teil des burgenländischen sowie galicischenkulturellen Erbes. Ihre ursprüngliche Funktion mag verblassen, doch als Symbole ländlicher Identität und widerständiger Subsistenzwirtschaft behalten sie ihre Relevanz. Denn diese Bauten prägten soziale und wirtschaftliche Strukturen, definierten Besitzverhältnisse sowie Raumgrenzen und verdichten das Wissen mehrerer Generationen. Die architektonische Neuinterpretation der österreichisch-spanischen Künstlerin ManuelaPicallo Gil speichert Erinnerungen in Form von visuellen Elemente und Soundfragmenten undthematisiert Migration, kulturelles Erbe und den Wandel ländlicher Räume im Spannungsfeldvon Tradition und Transformation.

Der Sound bildet ein Audioarchiv, in dem persönliche Erinnerungen von unterschiedliche Personen aus dem Burgenland und aus Galizien gehört werden, die alternierend im Dialekt, auf Galicisch, Kastillisch oder im Standartdeutsch sprechen. Dieses Archiv dauert derzeit 31 Minuten. Die Installation wird von einer Publikation mit Texten von Marlene Wagner, Sigrid Wentzel und Manuela Picallo Gil begleitet. 

Die Ausstellung in der Artbox im Kulturzentrum in Mattersburg wurde von den Graničari musikalisch eröffnet.