memento Prunus mahaleb

2023, 21 textile Bahnen, 2 x 800 cm

Textilbanner bewegen sich im Wind und erzählen in Bild und Wort vom burgenländischen Dorf – insbesondere von den Menschen, die mit der Kultivierung der Steinweichsel verbunden sind. Das rötlich schimmernde Holz der Steinweichsel fand vielseitige Verwendung, etwa für Spazierstöcke, Schirmstiele und Pfeifen und Walbersdorf war lange Zeit das Zentrum des Steinweichselanbaus in Österreich. Besonders die Familie des letzten Steinweichselbauern Österreichs und weitere Akteur:innen stehen im Fokus dieser Darstellung.

Durch die Methodik der Oral History berichten Zeitzeug:innen von einer vergangenen Epoche, in der Arbeit, Tradition und Religion den Alltag bestimmten. Ihre Erzählungen sind eng mit der Kultivierung des Baumes verknüpft. Auch die Erfahrungen der Walbersdorfer:innen aus der burgenländischen Rom:nja-Volksgruppe werden thematisiert – geprägt von den beiden Weltkriegen und der Nachkriegszeit. Die handgeschriebenen Berichte wechseln sich mit Bilder, Zeichnungen sowie mit Zitaten in burgenländischer Mundart ab und verleihen den Erinnerungen eine besondere Authentizität.

Diese Arbeit steht im Zusammenhang mit der Soundinstallation memento Prunus mahaleb und der Publikation CULTIVA memento Prunus mahaleb.

Fotos: Oscar Cueto, Manuela Picallo Gil